Presse zum Roman "Der Königsmord von Bamberg" (Auswahl)

Presse zum Roman „Der Königsmord von Bamberg“

 

Bayerischer Rundfunk, Studio Franken, Trimedialer Buchtipp am 13.8.2024, 17 Uhr 30

https://www.br.de/franken/inhalt/buchtipps/buchtipp-anna-degen-der-koenigsmord-von-bamberg-104.html

 

 

Benjamim Kemmer, Heinrichsblatt, 21. Juli 2024

Bamberg – Es sind zwei Herzen, die in der Brust von Karin Dengler-Schreiber schlagen. Zum einen ist da das Herz der Historikerin, der Frau, die der Geschichte vor allem in Bamberg gerne auf den Grund geht. Auf der anderen Seite schlägt das Herz der Autorin. Unter dem Pseudonym Anna Degen verfasst die ehemalige Leiterin des Zentrums Welterbe Bamberg historische Romane.

„Ich erzähle Geschichte, und ich erzähle Geschichten“, sagte sie jüngst bei der Premiere Lesung ihres neuen Buches „Der Königsmord von Bamberg“ in der Buchhandlung Osiander in Bamberg.

Ihr fundiertes Wissen um die Geschichte der Stadt Bamberg – unter anderem promovierte Karin Dengler-Schreiber über die mittelalterlichen Handschriften im Kloster Michelsberg – verarbeitet die Autorin, um einen Mordfall im Bamberg des frühen 13. Jahrhunderts nachzustellen.

1208 wird der römisch-deutsche König Philipp am Tag der Hochzeitsfeier seiner Nichte in der Bischofsresidenz auf dem Domberg – der heutigen Alten Hofhaltung – ermordet. Soweit die Ausgangslage samt historischen Fakten. In der Ich-Perspektive erzählt Karin Dengler-Schreiber alias Anna Degen nun die Geschichte des zwölfjährigen Mädchens Sophie, die die Tat aus ihrem Geheimversteck unter dem Dach beobachtet hat und somit zur gefährlichen Zeugin für die mächtigen Männer wird. Zusammen mit ihrem Lehnsherrn, dem Bamberger Bischof Ekbert, der des Mordes an seinem Bruder – dem König – beschuldigt wird, kann sie fliehen und begibt sich auf eine Reise, die sie bis nach Rom und Ungarn führt. Doch die Schatten ihrer Erlebnisse folgen Sophie und zwingen sie zu schwerwiegenden Entscheidungen.

Das Buch ist in zwei Zeitstränge eingeteilt. Im ersten erzählt die inzwischen 52-jährige Sophie ihrer Enkelin die spannende Geschichte ihrer Flucht. Im zweiten Strang findet sich der Leser direkt im Jahr 1208 wieder und erlebt mit allen Sinneseindrücken – vom kühlen Luftzug am heißen Sommertag bis zu den schillernd bunten Stoffen der Brokat-Kleider der feinen Gesellschaft – die Geschehnisse aus der Sicht von Sophie.

Historisch belegter Mord

Geschickt verwebt Dengler-Schreiber das, was man aus dieser Zeit verbürgt weiß, mit dem Fiktionalen. So wird auch von Anfang an klargestellt, wer der eigentliche Mörder von König Philipp ist. Dies geht aus einem Brief eines Augenzeugen an Papst Innozenz III. hervor, in dem Otto VIII. von Wittelsbach als wahrer Täter entlarvt wird.

Sehr detailliert beschreibt die Autorin den Mord aus der Sicht des kleinen Mädchens und liest diese Stelle  auch in der Lesung in Bamberg vor. „Aber wie es die Täter schafften, vom Tatort zu fliehen, werde ich jetzt nicht verraten. Das erfahren Sie nur im Buch“, so Dengler-Schreiber.

Bei der Lesung fällt sehr oft das Wort „tatsächlich“. Hiermit weist die Bambergerin immer wieder auf die historischen Tatsachen hin. „Wenn ich historische Romane lese, fange ich spätestens auf Seite drei an zu googeln, um herauszufinden, was echt ist und was erfunden.“

Diese Arbeit bleibt den Besuchern der Lesung an diesem Abend erspart. Erspart bleibt ihnen aber nicht das Lesen des Buches. Denn nach der Ermordung überspringt Dengler-Schreiber die komplette Flucht, steigt erst wieder ein, als Sophie wohlbehalten nach Bamberg zurückgekehrt ist – und wird nach eigener Aussage ein wenig kitschig. Denn für ihre Hauptperson hat sie sich ein Happy End in  Form einer Heirat ausgedacht.

„Ich weiß, dass es aufgrund von Kitschgefahr gewagt ist, das Buch mit einer Hochzeit enden zu lassen. Aber Sophie ist mir beim Schreiben ans Herz gewachsen und ich wollte ihr nach all dem Schlimmen auch noch etwas Gutes tun“, so die Autorin.

368 Seiten Freude

Gerade in der heutigen Zeit sei so ein Buch wertvoll, so Dengler-Schreiber abschließend. Es zeige, dass Kriege und Krisen vorbeigingen. Was aber bleibe, sei das Gute. „Feste feiern, Freunden helfen, das alles hat Bestand – und auch die Freude am Lesen. Und die wünsche ich Ihnen 368 Seiten lang.“

Leserinnen und Leser, die erfahren möchten, was im Roman erfunden ist und was gesicherte historische Erkenntnisse sind, können das auch auf der Homepage der Autorin (www.dengler-schreiber.de) in einem Leseerlebnis der besonderen Art erfahren.

Anna Degen, „Der Königsmord von

Bamberg“, Emons Verlag, 2024, 368

Seiten, 15 Euro

 

Interview mit Manuela Nagl vom Fränkischen Tag am 3. April 2024

 

 

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